Der Tag, der Monat, das Jahr an dem sich alles änderte!
Was war das den bitte für ein Jahr? Wer hätte damit gerechnet?
Schaurige Bilder aus China, die im Fernsehen zu sehen waren. Es gibt einen neuen sehr gefährlich Virus, in China, also sehr weit weg. Das dachten die meisten im Jänner 2020, doch wir sollten bald eines Besseren belehrt werden. Bald breitete sich der Virus langsam und zu gleich sehr schnell aus, in China, auf der ganzen Welt.
Schnell wurde klar, wir alle sind von diesem Virus, der bald den Namen CoronaSas19 bekam, betroffen. Ungewissheit, Unwissenheit und Angst machten die Runde, keiner wusste was passiert. Klingt wie in einem schlechten Horrorfilm, aber es wurde zur Realität, unserer Realität.
Anfang März traf es uns in Obertauern schließlich selbst. Am 12. März machte die Nachricht die Runde, dass die Wintersaison am 15. März wohl enden werde. Vorbildlich und sehr strategisch wurden alle Gäste informiert und Anweisungen zur Abreise wurden erteilt. Zu diesem Zeitpunkt hielten es viele noch für einen schlechten Scherz, im Nachhinein stellte sich allerdings heraus, dass Obertauern sehr souverän reagierte und Schlimmeres vermieden hat.
Der 1. Lockdown begann, alles musste schließen und in Österreich sowie in vielen anderen Ländern machte sich Unsicherheit breit. Die Geschäfte wurden leer gekauft und man kaufte so viele Nudeln und Reis, wie man wohl ein ganzes Leben nicht essen wird können. Aber am größten war die Angst, nicht genug Klopapier zu bekommen.. warum auch immer?!
Maskenpflicht folgte, anfangs ein komisches Gefühl, aber mal ehrlich? Wir haben uns alle daran gewöhnt und die Schutzmaske wird uns wohl noch lange begleiten.
Im Sommer kam ein kleiner Funken Hoffnung mit der Ankündigung, dass Hotels öffnen dürfen, Grenzen wieder einfach überquerbar werden und Touristen zu uns nach Österreich kommen dürfen.
Die Sommersaison lief, aber ständiger Begleiter war die Ungewissheit.
Die sich später auch bestätigen sollte. Am 17. November folgte der 2. Lockdown, vorerst ein „Lockdown Light“, der aber schnell zum harten Lockdown wurde. Für den Wintertourismus sehr schlechte Nachrichten, da die Saison bald starten sollte. Der 2. Lockdown ging vorüber und diesem folgte schnell der 3. Lockdown.
In Obertauern war es leise, zu einer Zeit wo eigentlich gerade alles ausgebucht sein sollte, aber man blieb positiv gestimmt. Hotels, Sportgeschäfte, Seilbahnen beginnen trotzdem mit den Vorbereitungen, um bei einem Startschuss bereit zu sein.
Weihnachten mit der Familie feiern, ganz still und leise war es in Obertauern. So kennt man es hier noch gar nicht.
Am 24. Dezember 2020 öffneten schließlich die Seilbahnen und hauchten Obertauern ein bisschen Leben ein. Ab diesem Zeitpunkt lief es, zumindest ein wenig, wie es eigentlich laufen sollte. Aber keine Frage, so wie es eigentlich sein sollte, wird es wohl länger noch nicht werden.
Die Monate verstrichen, es wurde Jänner, Februar und nichts passierte. Immer wieder Versprechungen an die Gastronomie, die schließlich nicht gehalten wurden. Am 15. März 2021 war es noch ein kleines bisschen stiller in unserem schönen Obertauern. Man erinnerte sich zurück an den Tag vor einem Jahr, der Tag an dem sich die Welt veränderte. Ein Jahr leben wir nun in diesem „Zustand“. Immer noch lebt jedoch die Hoffnung auf den Sommer, einen Sommer mit Gästen zu erleben.
Zum Schluss möchte ich einen kleinen Denkanstoß mitgeben. Möchten wir wirklich in diese Welt zurückkehren, die wir zum Zeitpunkt des Stillstandes verlassen haben? Man sollte als positiven Effekt die Entschleunigung sehen, die uns allen, jeden Einzelnen, wieder auf die richtige Bahn gebracht hat und uns gezeigt hat, welche Dinge im Leben wirklich von Bedeutung sind.
Nichts desto trotz, ist die Freude in ein normales Leben zurückzukehren mittlerweile einfach riesengroß.